Von der klimaneutralen Fertigung zum klimaneutralen Produkt: Die CO2-Bilanz unter Einbeziehung der Lieferkette verbessern
Klimaschutz ist mittlerweile als Priorität in den Unternehmen angekommen. Während mehrere führende Unternehmen mittlerweile ambitionierte Ziele hinsichtlich Klimaneutralität für die eigene Fertigung verfolgen – hinsichtlich eigener Emissionen („Scope 1“ in der Terminologie der Klimabilanz) und den vorgelagerten Emissionen der Energiebereitstellung (Scope 2) –, ist die Erweiterung dieser Zielsetzung um die Lieferkette (Scope 3) ein komplexes Unterfangen.
Der Vortrag zeigt anhand von Praxisbeispielen eine Strategie auf, wie Lieferanten und Vorketten anhand von Ökobilanzen kategorisiert und die Treibhausgas-Emissionen strukturiert erfasst werden können.
Ein Überblick über die Ökobilanz von Elektronikprodukten und der besonderen Rolle einzelner Komponenten und Prozesse bietet Orientierung, und schafft damit ein Verständnis, auf welche Faktoren mit Priorität zu achten ist, und wo ggf. zunächst vereinfachte Abschätzungen genügen. Das Leiterplattendesign ist dabei häufig von besonderer Relevanz, ebenso die konkreten Fertigungsstandorte der Zulieferkette. Halbleiterbauelemente tragen meistens maßgeblich zu den Umweltauswirkungen bei – hier sind jedoch die Einflussmöglichkeiten mittelständischer Unternehmen deutlich begrenzt.
Für weitere Komponenten ist eine differenzierte Betrachtung erforderlich. Bei Gehäusematerialien kann die Umstellung auf Rezyklate die Ökobilanz verbessern.
Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Umweltministeriums kann das Fraunhofer IZM einzelnen Pilotunternehmen konkrete Unterstützung bei der Bewertung der Vorketten anbieten. Der Vortrag lädt ein, von diesem Angebot zielgerichtet Gebrauch zu machen, bietet dem Publikum aber auch so bereits Orientierung und Handlungshilfen für die eigenständige Verbesserung der Klimabilanz.