Lösungsmittelfreier Flussmittelauftrag durch den Einsatz von Plasma
Zur Aktivierung der Oberflächen auf der Leiterplatte vor dem Wellenlötvorgang werden üblicherweise lösungsmittelbasierte Flussmittel eingesetzt. Eine neue Alternative, die im Rahmen eines Forschungsprojektes untersucht wurde, ist die Abscheidung von Flussmittelpulver mit der Plasmadust Technologie.
Hierbei wird in das Atmosphärendruck-Plasma Pulver eingeblasen, wodurch dieses aufschmilzt und auf der Leiterplattenoberfläche wieder erstarrt. Die Herausforderung für einen stabilen Prozess liegt maßgeblich in der Bereitstellung des Pulvers für eine gleichmäßige Abgabe an die Plasmaflamme, so dass ein konstanter Bedeckungsgrad erzielt werden kann. Eine Reihe von Experimenten wurde durchgeführt, um Lötergebnisse für das Verfahren zu bestimmen. Es wurde festgestellt, dass bei Verwendung geeigneten Pulvers (z. B. Adipinsäure) kein Unterschied in den Ergebnissen zwischen Standard-Flussmittel und dem Plasmaverfahren erkennbar ist.
Mit dem Plasmaverfahren konnten sogar überlagerte Leiterplatten wiederbelebt werden. Sie zeigten eine einwandfreie Benetzung. Der Prozess kann leicht in bestehende Produktionslinien als Drop-in-Lösung sowohl für das Wellenlöten als auch das Selektivlöten eingebracht werden. SIR-Tests haben gezeigt, dass Rückstände nach dem Lötprozess keine kritischen Eigenschaften besitzen. Mit dieser neuen Technologie lässt sich die Materiallogistik durch den Wegfall des Umgangs mit Gefahrstoffen vereinfachen. Aufgrund des reduzierten Kriechens beim Einsatz von Masken und reduzierten Rückständen lassen sich sowohl Produktqualität als auch Stillstandzeiten der Anlagen verbessern.