Dilemma - unzureichende Leiterplattenspezifikationen

Baugruppenfertiger stellen in ihrer täglichen Arbeit leider immer wieder fest, dass Kunden die von ihnen designten Leiterplatten nur unzureichend spezifizieren. Oftmals werden einfach nur die reinen Designdaten ohne weitere Spezifikationen zur Verfügung gestellt.

Auf die Festlegung von Spezifikationen und die Generierung von CAM-Outputs wird dann verzichtet. Es wird erwartet, dass sich aus diesem Datenstand Baugruppen mit guter Qualität produzieren lassen.

Sicherlich liegt der Fokus beim Designen von Leiterplatten häufig auf der Funktionalität und weniger auf der Produzierbarkeit. Der Designprozess ist jedoch ohne die Formulierung von Spezifikationen und die Generierung von CAM-Outputs nicht beendet. Auf Basis dieser von Kunden zur Verfügung gestellten Datenpakete werden durch die Baugruppenfertiger Leiterplatten bei Herstellern angefragt und beschafft.

Unzureichende Leiterplattenspezifikationen erzeugen Zeitverzug durch Klärungsbedarf in der Lieferkette und können zu Produktionsergebnissen führen, die nicht den Produktanforderungen entsprechen. Gerade Prototypenaufträge sind geprägt durch Schnelligkeit bei der Bearbeitung und kurze Lieferzeiten. Hierbei sind unnötige Klärungsbedarfe mehr als hinderlich. Ebenso sind aussagekräftige Wareneingangskontrollen ohne Leiterplattenspezifikationen kaum möglich. Grundlegende Festlegungen können Abhilfe schaffen und erleichtern die technische Kommunikation zwischen Auftraggeber, Baugruppenfertiger und Leiterplattenhersteller wesentlich. Auch auf die Konturbemaßung darf nicht verzichtet werden. Leiterplattenkonturen sollten so bemaßt werden, dass der zu erwartende Versatz zwischen Kontur und Leiterbild minimiert und dadurch auch ein späterer Gehäuseeinbau problemlos möglich wird.

Eine erweiterbare Dokumentenvorlage für Leiterplattenspezifikationen bildet eine gute Basis für eine problemfreie Kommunikation zwischen Designer, Baugruppenfertiger und Leiterplattenhersteller.