Digitale Standards für Starrflex-Technologien und die Implementierung in EDA-Tools

Die Starrflex Technologie bietet ein großes Potenzial, um elektronische Systeme hinsichtlich Miniaturisierung, Signalintegrität, Zuverlässigkeit und Systemkosten zu optimieren. Die Umsetzung der unterschiedlichsten Anforderungen in den Schaltungsträger erfolgt durch den Leiterplattendesigner, der im Idealfall von Anfang an in den gesamten Produktentwicklungsprozess eingebunden ist. Das Fachwissen eines Leiterplattendesigners muss umso größer sein, je komplexer die einzusetzende Leiterplattentechnologie ist. Insbesondere der hohe mechanische Anteil einer optimalen Starrflexlösung erfordert spezielles Wissen, das über die üblichen Überlegungen zur Auswahl von Komponenten, Löttechniken, Basismaterial und Lagenaufbauten weit hinausgeht und sich in der Zuverlässigkeit, aber auch in den Kosten stark bemerkbar machen kann. Durch einen frühzeitigen und engen Kontakt mit dem Leiterplattenhersteller lassen sich viele dieser wichtigen Details sammeln und zusammentragen. Als Fleißarbeit bleibt dem Leiterplattendesigner schließlich bisher die Aufgabe, diese Sammlung in sein EDA-Tool zu übertragen. Diese Übertragung der Standards in das Arbeitswerkzeug des Leiterplattendesigners benötigt Zeit und birgt gleichzeitig das Risiko von Fehlern durch Unwissenheit, Fehlinterpretation oder Ablenkung am Arbeitsplatz. Das kann in Zukunft durch die Benutzung digitaler Stackups und Rules entfallen.

Andreas Schilpp studierte Physikalische Technik an der Hochschule Heilbronn. Seit 1994 ist er bei Würth Elektronik CBT tätig. Als Produktmanager für Starrflex Leiterplatten war Andreas Schilpp viele Jahre ein bekannter Spezialist und verantwortlich für diesen Produktbereich. Vortragstätigkeit bei Designkonferenzen im In- und Ausland, online Vorträge, Seminare bei Bildungsinstituten sowie Gastvorlesungen an Hochschulen gehörten zu seinem Aufgabenbereich. Seit 2018 verantwortet er den Bereich Technisches Marketing am Standort Niedernhall.