Augmented Reality in der Elektronik-Fertigung

Datenbrillen und Augmented Reality in der Produktion, in Verbindung mit neuartigen Interaktionsmöglichkeiten (z. B. Augen- und Gestensteuerung), versetzen deren Nutzer in die Lage, diese als personalisierte Informationssysteme verwenden zu können. Heutzutage erfolgt die Bedienung von Benutzerschnittstellen typischerweise durch Tastatur, Schalter, Maus oder Touchscreen. Dieses Verhalten führt jedoch oft dazu, dass sich die Aufmerksamkeit des Bedieners weg von der Arbeit und auf die Mensch-Maschine-Schnittstelle richtet. Daraus resultiert eine potenzielle Fehlerquelle. Sie zu beseitigen ist sowohl aus ergonomischer als auch arbeitswissenschaftlicher Sicht sinnvoll. Durch den Einsatz von Datenbrillen, die das Sichtfeld offenlassen, können die benötigten Informationen direkt ins Arbeitsfeld eingeblendet werden. Durch die Verwendung als Bedienschnittstellen in der Produktion, werden die Werker in die Lage gebracht, ihre Hände vollständig für ihre eigentlichen Arbeitsaufgaben einzusetzen. Neben einer Steigerung der Produktivität und der Vermeidung von menschlichen Fehlern tragen auch die höhere Flexibilität und die höhere Vielfalt der bearbeitbaren Prozesse zur Attraktivität des Ansatzes bei. Anhand von konkreten Anwendungsbeispielen und Einsatzfällen aus dem Logistik- und Elektronikfertigungsbereich werden erste Ergebnisse vorgestellt und der Einsatz im industriellen Umfeld diskutiert.

Dr. Frank-Peter Schiefelbein ist seit 1992 für verschiedene Geschäftsbereiche der Siemens AG in Entwicklung, Fertigung und Forschung tätig. Er studierte an der TU Dresden und erlangte 1988 den Abschluss als Dipl.-Ing. in der Fachrichtung Gerätetechnik. Anschließend arbeitete er als Forschungsassistent an der Humboldt-Universität zu Berlin und promovierte 1993 zum Dr.-Ing. auf dem Gebiet Verfahrenstechnik der Elektrotechnik. Als Industrievertreter ist der Wissenschaftler im Verein für Optische Technologien Berlin-Brandenburg (OpTecBB) e.V. aktiv.