Der Weg zur abnahmefähigen elektronischen Baugruppe

Das Anwenderseminar schließt die thematische Lücke zwischen Erfüllung visueller Abnahmeanforderungen („zulässig“ gemäß IPC-A-610) und zugrundeliegenden Rahmenbedingungen und Prozessen während der Baugruppenfertigung.

Der Fokus liegt dabei auf den Fragen,

„Wie stellen wir sicher, dass wir die augenscheinlich vorliegende Qualität gemäß IPC-A-610 auch tatsächlich im Produkt haben?“
„Weshalb bietet ein visuell „zulässiger“ Baugruppenzustand allein keine Gewähr, dass auch explizit bei der Produktentstehung alle kritischen Rahmenbedingungen umfassend beachtet wurden?“

Das Training vermittelt ein weiterführendes Verständnis, was die IPC-A-610 überhaupt befundscharf abdecken kann und wo Grenzen erreicht werden. Hierzu werden maßgebliche, neuralgische Positionen aufgezeigt und bezüglich deren Kritikalität und Umsetzbarkeit diskutiert. Das Ziel ist, keinesfalls „zu lässige“ Prozesse zu provozieren, welche die Produktintegrität „unsichtbar“ gefährden könnten.

Auf Basis maßgeblicher IPC-Dokumente (IPC-Strukturbaum bzw. IPC-Baugruppenfertigungsübersicht) wird das schlüssige und auch erforderliche Zusammenspiel im Sinne einer Bedarfskette aufgezeigt. Es wird auf Einflüsse und Abhängigkeiten (Interaktionen) eingegangen.

IPC-A-610 kompakt

  • Grundsätzliches zur IPC bzw. Richtlinie IPC-A-610
  • Wie und wann gilt die IPC-A-610 überhaupt?
  • Wie kann die IPC Konflikte vermeiden helfen?
  • Was die IPC-A-610 nicht (allein) abdecken kann?
  • Bedeutung von Produktklassen und Zuständen?
  • Rahmenbedingungen zur Abnahmebewertung
  • „Globale Lötstellenanforderungen + Anomalien“
  • Kapitel, Besonderheiten, Querverweise und begleitende Dokumente

Maßgeblich unterstützende Standards, Normen, Richtlinien und Handbücher

  • IPC-Strukturbaum
  • Baugruppenfertigung im Fokus
  • IPC-A-610 vs. J-STD-001
  • Übersicht und Anwendung der J-STD-00X-Werke
  • Übersicht und Anwendung der J-STD-020, -033, -075
  •  Anforderungen an Mensch, Maschine, Material, Methode und Prozess

Neuralgische Aspekte, Trugschlüsse und Gefahr durch Interpretation:

  • Nacharbeit und Reparatur – mehr als eine Korrektur?
  • Lötverfahren mit eingeschränkte Eignung oder doch „Breitbandlötverfahren“
  • Poren / Grenzwerte und Strategien 
  • Flussmittelrückstände „no clean“ oder doch „cleanable“
  • IPC-A-610 / bleifrei / RoHS Compliant

Das Seminar richtet sich an Abteilungsleiter, Prozessverantwortliche, Qualitätsverantwortliche sowie Mitarbeiter mit Fokus EMS-Lieferantenentwicklung.

Dipl.-Ing. Thomas Lauer

Im Anschluss an das Studium des allgemeinen Maschinenbaus folgte eine zweijährige Tätigkeit am Lehrstuhl für Werkstoffe im Maschinenbau der Technischen Universität München mit Fokus auf bleifreie Weichlöttechnik. In der Zeit von 1999 bis 2006 folgte eine Tätigkeit zur Prozessberatung und Durchführung von Spezialkursen der Weichlöttechnik sowie ESD am Zentrum für Verbindungstechnik in der Elektronik des Fraunhofer IZM.

Seit 2006 ist Thomas Lauer bei der EADS / CASSIDIAN in Ulm als Fachgruppenleiter der Fertigungstechnologie des Industrial Engineering  tätig. Neben diversen Fachpublikationen und Mitwirkung innerhalb von Fachgremien / Arbeitskreisen, Aktivitäten für Research and Technology-Programmen der EADS ist Thomas Lauer EADS Black Belt (EBB)  sowie IPC-A-610 Master-Trainer (MIT).