IPC-A-610 CIT/Trainer

Im Kurs werden die Inhalte der IPC-A-610 praxisnah vermittelt und die Anwendung in Fertigung, Qualitätssicherung und Wareneingang aufgezeigt. Durch die konsequente Umsetzung der Richtlinie lassen sich Fehler vermeiden, Prozesse stabilisieren und Kosten nachhaltig senken.
Den Kandidaten für die Zertifizierung zum Trainer wird in der IPC-A-610-CIT-Schulung das gesamte Fachwissen vermittelt, über das auch ein Certified IPC Specialist (CIS) verfügen muss. Nach Abschluss des Kurses können die Teilnehmenden selbstständig IPC-A-610 CIS/Spezialisten ausbilden und zertifizieren. Die effektive Nutzung der Schulungsmaterialien und die Durchführung von Trainings werden eingeübt. Es wird vermittelt, wie Teilnehmerprüfungen abgenommen und Zertifizierungen ausgestellt werden.
Jeder Teilnehmer erhält ein Trainer-KIT in Deutsch (nur bei Erstzertifizierung). Dies beinhaltet das komplette Schulungs- und Trainingsprogramm mit Schulungsfolien, Prüfungsfragen/antworten, Ausbilder-Leitfaden (Instructor-Guide) und allen erforderlichen Vordrucken digital, sowie die IPC-Richtlinie IPC-A-610 als Papierversion.
Alle Teilnehmer erhalten nach bestandener Prüfung ein Zertifikat, welches eine Gültigkeit von 2 Jahren besitzt. Dieses ist spätestens nach 2 Jahren durch eine IPC-A-610 Rezertifizierung CIT/Trainer zu erneuern.
Voraussetzung für die Teilnahme an der Rezertifizierung zur Verlängerung des IPC Trainer Zertifikats: Jeder Trainer muss während der zweijährigen Zertifizierungsperiode je einen Kurs pro Jahr inkl. Pflichtmodul und einem optionalen Modul mit mindestens 5 CIS-Teilnehmern durchführen. Dieser Kurs muss vor dem Rezertifizierungstermin stattfinden.
Die Rezertifizierung erfolgt an separaten ausgewiesenen Rezertifizierungsterminen.
Themen
Einheitliche Qualitätsbewertung in der Baugruppenfertigung
Die Fertigung elektronischer Baugruppen – ob intern oder extern, national oder international – erfordert klare und einheitliche Beurteilungsgrundlagen. Die Richtlinie IPC-A-610 bildet weltweit den anerkannten Standard für die visuelle Abnahme elektronischer Baugruppen und sorgt für vergleichbare Qualitätsmaßstäbe entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Die IPC-A-610 definiert internationale Abnahmekriterien für elektronische Baugruppen. Ziel ist es, Reparaturen nur dann durchzuführen, wenn sie zur Wiederherstellung der Funktion tatsächlich erforderlich sind. Grundlage sind drei Bewertungszustände, die je nach Einsatzklasse (1 bis 3) unterschiedlich festgelegt sind:
- Abnahmezustand: Abweichungen zulässig, unkritisch
- Prozessindikator: Abweichungen erfordern einen Prozesseingriff
- Fehlerzustand: unzulässig, Funktion beeinträchtigt
Kursinhalt:
- P & P Grundsätze und Abläufe / Anwendung des Portals / Einführung in das Trainings- und Zertifizierungsprogramm
- S1 Einleitung; Vorwort, Anwendbare Dokumente, Handhabung
- S2 Lötstellen und Hochspannung
- S3 Bauteilschäden & Leiterplatten, Reinheit, Beschichtungen
- S4 Anschlüsse
- S5 Durchsteckmontage-Technologie (THT)
- S6 Oberflächenmontage-Technologie (SMT)
- S7 Mechanische Montage (Hardware)
- Ausbilder-Fertigkeiten
Zielgruppe
Fachkräfte und Verantwortliche aus Fertigung, Qualitätssicherung, Wareneingang und Prozessmanagement, die im Unternehmen selbst Spezialisten/CIS schulen möchten.
Referenten

Dipl.-Ing. Thomas Lauer
Im Anschluss an das Studium des allgemeinen Maschinenbaus folgte eine zweijährige Tätigkeit am Lehrstuhl für Werkstoffe im Maschinenbau der Technischen Universität München mit Fokus auf bleifreie Weichlöttechnik. In der Zeit von 1999 bis 2006 folgte eine Tätigkeit zur Prozessberatung und Durchführung von Spezialkursen der Weichlöttechnik sowie ESD am Zentrum für Verbindungstechnik in der Elektronik des Fraunhofer IZM.
Seit 2006 ist Thomas Lauer bei der EADS / CASSIDIAN in Ulm als Fachgruppenleiter der Fertigungstechnologie des Industrial Engineering tätig. Neben diversen Fachpublikationen und Mitwirkung innerhalb von Fachgremien / Arbeitskreisen, Aktivitäten für Research and Technology-Programmen der EADS ist Thomas Lauer EADS Black Belt (EBB) sowie IPC-A-610 Master-Trainer (MIT).

Peter Koller
Nach dem Studium der Physik gründete Peter Koller das Ing.-Büro PKS Systemtechnik für Layoutschulung und Elektronikentwicklung in Baiersdorf. Ein Jahr später erfolgte die Umwandlung der PKS-Systemtechnik in eine GmbH mit dem Schwerpunkt im Bereich Entwicklung und Fertigung von Elektronik für die Medizintechnik. Herr Koller ist dem FED seit Langem verbunden, derzeit als Mitglied im Beirat und als MIT IPC-A-610.
Prüfung
Der Kurs schließt mit der Prüfung nach IPC-A-610 CIT ab. Diese Prüfung muss alle zwei Jahre rezertifiziert werden.
Alle IPC-Prüfungen finden online als Multiple-Choice Test in deutscher Sprache auf dem IPC-EDGE Portal (https://my.ipcedge.org) statt. Dafür benötigen Sie einen eigenen Account. Der FED stellt je nach Verfügbarkeit jedem Teilnehmer ein iPad leihweise für die Dauer der Prüfung zur Verfügung.