FED ehrt vier Leiterplattendesigner mit PCB Design Awards

29.09.2016

Der Fachverband für Design, Leiterplatten- und Elektronikfertigung FED hat auf seiner Jahreskonferenz in Bonn die PCB Design Awards 2016 verliehen. Der vom FED gestiftete Preis würdigt alle zwei Jahre Leiterplattendesigner für herausragende Arbeiten.

Gewinner Nominierte PCB Design Award 2016
Bild 1 - Gewinner und Nominierte des PCB-Design Awards 2016

Gewinner des PCB Design Award 2016 – diese hoch angesehene Referenz dürfen diese vier Leiterplattendesigner aus Deutschland und Österreich in ihre Vita schreiben:

Manfred Hofstätter von der Firma Siemens. In der Kategorie 3D/Bauraum brillierte er mit einem Design für ein Embedded System zur Integration und Steuerung von Nanosatelliten.

Alexander Tonino von der Firma technosert electronic. In der Kategorie High Power überzeugte sein Design einer CAN-basierten Lüftersteuerung für Nutzfahrzeuge, die sich selbst überwacht und reinigt.

Thomas Spangenbergvon der FirmaKappa optronics. Sein Design erreichte den Spitzenplatz in der Kategorie Hohe Verdrahtungsdichte, hohe Übertragungsraten, HDI. Es handelt sich um eine Baugruppe für ein Gesamtsystem in der Luftfahrt, die 12 komplexe Videostreams auf 5 identische Ausgangskanäle umsetzt.

Alois Spieß von der Firma TQ-Systems. In der Kategorie Besondere Kreativität siegte sein Leiterplattendesign einer Motoransteuerung für E-Bikes mit einer hohen Leistungsdichte und Leistungsfähigkeit bei geringer Baugröße.


Eine sechsköpfige Fachjury nahm die Bewertungen vor nach technischem Anspruch, Fertigbarkeit und Dokumentation – unabhängig, streng vertraulich und anonym. Bis zur Preisverleihung wussten die Juroren selbst nicht, welche Person hinter welchem Design steckt. Besonders erfreulich: Nicht nur die „alten Hasen“ brillierten mit ihren Fähigkeiten. Auch den Jüngeren unter den Leiterplattendesignern zollte die Fachjury großes Lob und Respekt für das Herangehen an die Aufgabe und die clevere Umsetzung.

Wertschätzung für die Leiterplattendesigner

„Beim PCB Design Award steht der Leiterplattendesigner im Mittelpunkt. Der Award erweist den Designern die gebührende Wertschätzung und öffentliche Aufmerksamkeit“, sagt Erika Reel, Initiatorin des Award und FED-Vorstand Design. Der Leiterplattendesigner muss die Brücke schlagen von der Elektronikentwicklung zur Fertigung. Beim ihm fließen alle Anforderungen zusammen: die Vorgaben der Schaltungsentwickler und Konstrukteure, der Technologen in der Leiterplattenfertigung, der Bestückungstechnik, Lötprozesse, Prüftechnik und Montage. Nur ein gut durchdachtes und dokumentiertes Leiterplattendesign garantiert eine wirtschaftliche und fehlerfreie Produktion der Leiterplatte und deren Weiterverarbeitung zur elektronischen Baugruppe. Kurz gesagt: Leiterplattendesign ist nicht alles, aber ohne gutes Design ist alles nichts.

Zum dritten Mal nach 2014 und 2012 hatte der FED den wertvollen Berufspreis ausgeschrieben und alle Leiterplattendesigner in Deutschland, der Schweiz und Österreich eingeladen, eine Arbeit einzureichen. Unterstützung bekam das PCB Design Award-Projekt 2016 von prominenten Patenfirmen, den EDA-Größen Zuken, FlowCAD und Polar Instruments sowie drei Leiterplattenherstellern aus Deutschland der Schweiz und Österreich: Jenaer Leiterplatten, Varioprint und Häusermann.

„Wir freuen uns über die tollen eingereichten Arbeiten“, resümiert die Jury. Noch immer gäbe es Bedenken, dass Unternehmen ihren Vorsprung verlieren könnten, wenn Sie ihre Designs zeigen. „Diese Angst ist völlig unbegründet“, versichern die Preisrichter, „denn wir nehmen keine Designdaten an.“ In der Bewerbung geht es nur darum, die gestellte Aufgabe und Lösung anhand von ca. 50 Kriterien aus dem Bewerbungsbogen zu beschreiben und mit Detailbildern sowie zwei Fotos der Baugruppe zu veranschaulichen.

Interessensvertreter der Leiterplattendesigner

Dass der FED einen Preis für Leiterplattendesigner verleiht, liegt nahe, schließlich gründete sich der Verband vor 25 Jahren als Interessensvertreter der Leiterplattendesigner. 1999 veranlasste der Mangel an Fachkräften auf diesem Gebiet den FED ein berufsbegleitendes Qualifizierungsprogramm für Leiterplattendesigner zu starten. Damit setzt der Fachverband bis heute eine anerkannte Referenz für die Industrie.

Dieses Training für die Leiterplattendesigner wurde in den letzten Jahren um neue Inhalte erweitert, die besonders für den europäischen Raum wichtig sind. Heute heißt der wertvolle Abschluss Zertifizierter Elektronik Designer (ZED), der in vier Stufen abgelegt werden kann und ein fachliches Breiten- und Spezialwissen im Design von Leiterplatten und elektronischen Baugruppen bescheinigt. „Viele Teilnehmer am PCB Design Award kennen wir aus den Kursen und die ersten Gewinner der PCB Design Awards geben ihr Wissen schon an die nächste Designer-Generation weiter“, freut sich Erika Reel und arbeitet mit ihrem Team schon am nächsten PCB Design Award 2018.

Bildunterschriften

Bild 1 - Gewinner und Nominierte des PCB-Design Awards 2016:

vordere Reihe v.l. Thorsten Ostermann - Nominierter Kategorie Besondere Kreativität; Alexander Tonino - Gewinner Kategorie High-Power; Andreas Heschl - Nominierter Kategorie High-Power; Michael Matthes - Nominierter Kategorie 3-D/Bauraum;

hintere Reihe v.l. Thomas Blasko - Nominierter Kategorie Hohe Verdrahtungsdichte/Hohe Übertragungsraten/HDI; Alois Spieß - Gewinner Kategorie Besondere Kreativität; Alfred Fuchs - Nominierter Kategorie High Power und in Vertretung für Manfred Hofstätter - Gewinner Kategorie 3-D/Bauraum; Thomas Spangenberg - Gewinner Kategorie Hohe Verdrahtungsdichte/Hohe Übertragungsraten/HDI; Alfred Holzberger - Nominierter Kategorie 3-D/Bauraum; Michael Schwitzer - Nominierter Kategorie Hohe Verdrahtungsdichte/Hohe Übertragungsraten/HDI

Bild 2 - Verleihung der PCB Design Awards 2016: Erika Reel, FED-Vorstand Design und Initiatorin des PCB Design Award, moderierte die Preisverleihung