Die Gelben Engel der Lüfte - mehr als ein Hubschrauber mit einer Krankentrage - Die FED Regionalgruppe Düsseldorf zu Gast bei der HEMS-Academy

30.11.2021

Jeder kennt sie und am liebsten möchte man sie gar nicht benutzen müssen. Wenn es aber doch mal nötig ist, dann sind wir alle froh, dass es sie gibt: Die Hubschrauber der Luftrettung des ADAC. Ende Oktober 2021 hatten Mitglieder der Regionalgruppe Düsseldorf im FED die Gelegenheit zum Besuch der HEMS-Academy. HEMS steht für Helicopter Emergency Medical Services. In Sankt Augustin-Hangelar bei Bonn werden die Rettungsassistenten für den Einsatz in den Helikoptern ausgebildet und trainiert.

Unser Gastgeber Manfred Schmick­ler, der Betriebsleiter der HEMS-Aca­demy, nannte beeindruckende Zah­len. Im Jahr 2020 gab es rund 52.000 Einsätze mit 47.000 Patien­ten. Von etwa 80 Stationen deutsch­landweit werden die Einsätze geflo­gen. Warum nun dieses besondere Training? Der Rettungsassistent im Helikopter unterstützt den Piloten und den Arzt, je nach der jeweiligen Phase, in der sich der Einsatz gera­de befindet. Dazu ist sowohl fliegeri­sches als auch medizinisches Wis­sen nötig. Letzteres wird an Simula­tionspuppen geübt, die viel mehr können, als die dem Einen oder Anderen bekannten Puppen für die Herzdruckmassage. Die können bei­spielsweise husten, ihre Hautfarbe verändern oder auch die Haare aufstellen. So werden Rettungssze­narien sehr nahe an der Realität geübt.

Für dieses integrierte Training stehen drei Simulatoren zur Verfügung. Das neueste dieser Geräte erlaubt auch das realistische Training des Nachteinsatzes. Spezielle Monitore die das Bild im Infratotbereich aus­strahlen, erlauben ein Training mit den im echten Einsatz verwendeten Nachtsichtbrillen. Es soll künftig mehr Einsätze der Rettungshubschrauber rund um die Uhr geben.

In einem weiteren Teil erläuterte Tarek Salah, Deputy Head of Design bei ADAC Heliservice (AHS) die Auf­gaben dieser Helikopterwerft. Hier werden alle Wartungsarbeiten und viele Modifikationen an Helikoptern durchgeführt. Für kleine als auch große Helikopter werden sowohl sogenannte kleine Änderungen entwi­ckelt als auch für die Zulassung durch die EASA (European Union Aviation Safety Agency) umfassend vor­bereitet. Kleine Änderungen sind beispielsweise Modifikationen im Bereich der Kabine, Nachtsichteinrich­tungen oder Veränderungen an elektrischen Systemen. Alles was mitfliegt, muss zueinander kompatibel sein. Anders als beim Kraftfahrzeug kann der Pilot nicht mal eben anhalten und ein wichtiges System her­unter- und wieder hochfahren…

Zum Abschluss hatten die Teilnehmer die spannende Gelegenheit eines Mitfluges in einem der „kleinen“ Si­mulatoren. Dabei hat der Operator, er befindet sich hinter dem Piloten, die eine oder andere Schikane ein­gebaut und mal eben ein Triebwerk abgeschaltet. Ein Helikopter fällt bei komplettem Ausfall der Triebwer­ke nicht einfach herunter. Die Piloten trainieren das. Im Fallen werden die Rotoren durch die Luft angetrie­ben. Eine in der Regel harte Landung ist möglich.

Mit diesen tollen Eindrücken und der Aussicht, nach Corona die Werft AHS ebenfalls besichtigen zu kön­nen, dankte Jürgen von den Driesch stellvertretend für alle Teilnehmer und den FED, M. Schmickler und T. Salah für die tollen Einblicke in deren tägliche Arbeit.

Kontakt:

Jürgen von den Driesch
Tel.: +49 228-9349 4013
Regionalgruppenleitung
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