Cost Engineering für Elektronik-Baugruppen und -geräte

In Zeiten des sich ausweitenden und intensivierenden, globalen Wettbewerbs ist eine kostenorientierte Produktentwicklung unabdingbar. Bereits in der Anfangsphase einer Entwicklung werden die Weichen für die Produktkosten gestellt – dort besteht der stärkste Stellhebel. Wie in vielen anderen Disziplinen sind die Anforderungen an eine frühzeitige Kostenermittlung, -analyse und –optimierung in den vergangenen Jahren soweit gestiegen, dass sich hier eine eigene Disziplin, das Cost Engineering, entwickelt hat. Es ist dort wirksam, wo weder die technisch ausgerichteten Produktentwickler noch Fertigungsingenieure über die erforderlichen differenzierten Methoden und Daten verfügen. 

Cost Engineering wird als interdisziplinäre Aktivität zwischen Entwicklung, Fertigung und Einkauf gesehen, die zu allen drei  Verantwortungsbereichen Schnittstellen hat. Sie unterstützt und berät diese Abteilungen mit hohem technischem Verständnis des jeweiligen Produkts und auf einem deutlich gegenüber früher üblichen Kalkulationsaktivitäten hinausgehenden Niveau. Der Cost Engineer ist in eines oder mehrere Enwicklungsteams integriert oder unterstützt z. B. den Einkauf bei Vergaben an Dienstleister und Fertiger. Sein Anforderungsprofil enthält technische, kalkulatorische und soziale Kompetenzen und ist als Laufbahnenwicklung aus einer rein technischen Orientierung entsprechend reizvoll. Typischerweise ist das Cost Engineering im Einkauf, der Entwicklung oder im Controlling angesiedelt.

Das vorliegende Schulungskonzept trägt diesen Anforderungen Rechnung. Es gibt eine Einführung in die Thematik und Arbeitsweisen des Cost Engineerings am Beispiel von Elektronik- bzw. Mechatronikbaugruppen und –geräten und deckt dabei Hardware, Software und Mechanik ab. Es richtet sich schwerpunktmäßig an Unternehmen, die bisher keine Cost-Engineering- Aktivitäten aufgebaut haben,  und versucht auch, dazu Entscheidungshilfen zu geben. Es wird als offenes oder Inhouse-Seminar angeboten. Bei Inhouse-Seminaren ist die Ausweitung der praktischen Beispiele wie auch die Behandlung ergänzender Themen nach Absprache möglich.

  • Ansätze und Verfahrensweisen zur Kostenermittlung
  • Struktur von Herstellungs- und Entwicklungskosten
  • genauigkeitsbestimmende Faktoren für die Kostenermittlung
  • Cost Engineering- Datenbasis
  • Aufbau einer Cost Engineering- Aktivität
  • Einkaufsunterstützung bei Fremdvergaben
  • Verhandlungsführung/ -unterstützung
  • Grundlagen der Wertanalyse
  • Target Costing und verwandte Ansätze
  • (SW-) Werkzeuge für Kostenermittlungen, käufliche Datenbasen
  • Beispiele

Dieses einführende Tagesseminar richtet sich an Mitarbeiter aus den genannten Disziplinen, die

  • sich in die Rolle eines Cost Engineers entwickeln wollen
  • mit Cost Engineers zusammenarbeiten und deren Arbeitsweisen verstehen und unterstützen wollen
  • Entscheidungsträger, die die Potenziale und Möglichkeiten des Cost Engineerings verstehen und ausschöpfen wollen,

Es versteht sich als eine Aus- und Weiterbildungsmaßnahme im Sinne einer Anpassung an steigende Marktanforderungen.

Den Teilnehmern werden die Seminarinhalte auf CD bereitgestellt. Nach erfolgreicher Absolvierung erhalten sie ein Zertifikat über die Teilnahme. Der Schulungsansatz ist interaktiv, praxisorientiert und bildhaft.

Herr Dr.-Ing. Wolfgang Schruttke verfügt über eine mehr als 20-jährige Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung von Elektronikbaugruppen. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Industrie, Automotive und Konsumelektronik, in denen er als Entwicklungs- und Bereichsleiter u. a. im Philips-Konzern tätig war. Von 1998 bis 2005 war er als Geschäftsführer des Zentrums für Aufbau- und Verbindungstechnik (ZAVT) in Lippstadt tätig. Seit 2006 ist Dr. Schruttke freiberuflich als Berater tätig und hat u.a. als Herausgeber des "RoHS-Handbuchs für Hersteller und Zulieferer" fungiert. Er ist außerdem Mitglied in der Jury des E²MS-Awards, der zweijährig von ZVEI, FED und der Zeitschrift Elektronikpraxis vergeben wird. Das Seminar baut u. a. auf einer früheren Vorlesung zu "Fertigungverfahren in der Mechatronik" an der Universität Paderborn auf.